Die erste Fünf-Kessel-Krankenhausküche in Europa!

Wir nennen den Zertifizierungsprozess deswegen „die Kessel-Methode“, weil wir in den letzten 30 Jahren damit einen Weg entwickelt haben, der einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess garantiert und der letztendlich zu den gewünschten 5 Kesseln und 5 grünen Blättern führt.

Diesen Weg hat das Niederösterreichische Landeskrankenhaus Hochegg nun erfolgreich zu Ende geführt. Als erste Krankenhausküche in Europa hat das Küchenteam nach 13 Jahren ihr Ziel erreicht. Das heißt, dass 360 Kriterien zu 100% umgesetzt sind. Alle neuen Innovationen und Ideen, die durch diese Mannschaft eingeführt werden, werden künftig den Kesselkriterien zugefügt und dienen wiederum als Anregung und Ansporn für andere Krankenhäuser. Auf diese Weise wird der Qualitätsstandard in Großküchen kontinuierlich steigen.

Wie kam es zu dem fünften Kessel?

Alles begann im Jahr 2006. Als eine der ersten Großküchen Österreichs meldete sich der damalige Küchenleiter Josef Tauchner für das Qualitätssicherungsprogramm MyKessel an. Die erste Analyse war eher ernüchternd, aber gleichzeitig der Startschuss für eine beispiellose Qualitätsoffensive. Mit der vollen Unterstützung von Direktor Ferdinand Zecha und der Qualitätsabteilung setze man langsam aber stetig die Qualitätskriterien der Kessel-Methode um. Der Mitarbeiterspeisesaal wurde zu einem echten Restaurant umgestaltet, mit einem eigenem Namen und Logo, Verpflegsassistentinnen sorgten ab diesem Zeitpunkt für das perfekte Service beim Pateinten (Gast), Mitarbeiteressen zum Mitnehmen wurden eingeführt, neues Geschirr, verbesserte Präsentation am Teller, Erhöhung des Bioanteils, und, und, und..

2015 übernahm Gerhard Nitsche das Zepter von Josef Tauchner, der sich nach Erreichen des vierten Kessels in seine wohlverdiente Pension verabschiedete. Der junge Küchenleiter setzt seither mit viel Ehrgeiz und Elan den vorangegangen Weg fort. Die Mitarbeiter der Spüle, die bis jetzt einer anderen Abteilung unterstellt waren, wurden ins Küchenteam integriert, neue Rezepte kreiert, der Einkauf optimiert, der Obst- und Gemüseanteil erhöht und vieles mehr. Vor allem schafft er es, seine Begeisterung, Kreativität und Innovation auf die Mitarbeiter zu übertragen.

Die letzte Errungenschaft und somit eines der letzten Kriterien zum fünften Kessel sind die vier saisonalen Rezepthefte, die jetzt durch Patienten und Mitarbeiter käuflich erworben werden können. Gemeinsam mit der Diätologin hat das Küchenteam in vielen Stunden ein wirklich beeindruckendes Werk geschaffen. Mit Fotos, Nährwertangabe, Allergenen und leicht verständlichen Beschreibungen sind alle Rezepte sehr ansprechend und leicht nach zu kochen. Ein Standardwerk, das sowohl bei Patienten als auch bei den Mitarbeitern sehr beliebt ist.

Dass die Patienten dieses Engagement goutieren zeigt sich im Ergebnis der jährlichen Befragungen, die von der NÖ-Holding in ihren 27 Spitälern durchgeführt werden. Bis jetzt war dem Standort Hochegg ein Platz in den Top 3 immer sicher.

Die wohlverdiente Auszeichnung ist jedoch keinesfalls der Schlussstrich für das Küchenteam, das sich auch für die Zukunft zum Wohle aller Essteilnehmer viel vorgenommen hat. Persönlich beeindruckt mich am meisten die Beharrlichkeit und Kontinuität, mit der sie ihre Ziele verfolgen.

Die Zusammenarbeit zwischen Management, Küche, Diätologinnen und Verpflegsassisteinnen ist das wahre Geheimnis ihres Erfolges.

Für uns sind die 5 Kessel und 5 Blätter der optimale Standard, den jede Großküche auf der Welt haben sollte und haben kann. Wir wünschen uns eine gesunde, nachhaltige und wirtschaftlich verantwortungsvolle Großküche, mit zufriedenen Mitarbeitern. Kurz: Ökologisch, ökonomisch und sozial, so wie eine moderne Großküche eben sein sollte. Ein sehr guter Standard, die jedem Mitarbeiter, Patienten oder Heimbewohner zusteht.

 

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