Der GV-Barometer als internationaler Standard

Ich bin immer wieder auf der Suche nach Argumenten, wie ich die Kessel-Methode am besten erklären kann, ohne gleich Angst einzujagen. Angst vor Kontrolle, vor Transparenz, vor damit verbundener Arbeit, vor dem nicht gut genug zu sein, vor der Zukunft, vor Personalabbau oder was für Ängste einen Menschen auch immer prägen mögen.

Der beste Vergleich ist vielleicht die Hygieneverordnung, besser bekannt als HACCP. Ich kann mich noch gut erinnern welches Raunzen damals durch die Branche gegangen ist. „Jetzt sitzen wir nur noch am Schreibtisch“, „Wir brauchen mehr Personal“, „Was müssen wir noch alles machen“, waren oft gehörte Sätze. Dass das System in einer globalisierten Welt in erster Linie die Mitarbeiter und natürlich auch die Konsumenten schützen wollte, war damals vielen nicht ganz klar. Mittlerweile ist HACCP ein internationaler Standard den man haben muss und worüber sich keiner mehr aufregt.

HACCP ist ein Eigenkontrollsystem, wo die Akteure, die mit Lebensmitteln zu tun haben, Verantwortung übernehmen, indem sie sich selbst kontrollieren. Es ist ein Analyse-Instrument, um die kritischen Punkte zu entdecken und diesen vermehrt Beobachtung zu schenken, um mögliche Risiken zu minimieren.

Genauso ist es mit der Kessel-Methode. Auch sie ist in erster Linie ein Eigenkontrollsystem. Eine Art Barometer, die mir zeigt, wo die Risiken liegen. Ist es die Wirtschaftlichkeit, die Mitarbeiter, das Marketing oder die Qualität? Alle vier Bereiche sind wichtig, um eine Gemeinwohl-Bilanz zu erstellen.  Die ca. 360 Fragen in den Qualitäts-Check helfen dabei sich zurechtzufinden. Die Kennzahlen im Quick-Scan dienen dabei als Orientierung.

Aber hinter der Kessel-Methode steckt viel mehr als nur eine Eigenkontrolle. Wenn jeder sich selbst kontrolliert und Verantwortung übernimmt oder anders ausgedrückt „vor seiner eigenen Haustür kehrt“, dann brauchen wir letztendlich keine Kontrolle mehr von außen, weniger Regeln und weniger Vorschriften. Letztendlich geht es um Information und Kommunikation. Es geht um Vertrauen und Werte.

Ich bin davon überzeugt, dass jeder weiß was gut für die Gäste, fürs Unternehmen, für die Mitarbeiter und für die Umwelt ist. Dazu braucht es kein Leitbild oder Mission Statement, sondern nur eine Portion gesunden Hausverstand. Mein Traum war und ist es, jeder Küche ein Instrument in die Hand zu geben, womit sie ihre eigene Leistung beurteilen kann, um dann eigenverantwortlich nach Lösungen zu suchen wie mache Dinge besser funktionieren können. Ich möchte keine Uniformität, sondern das Potenzial-Reservoir sämtlicher Mitarbeiter in der Gemeinschafts-verpflegung aktivieren.

Vielleicht gehört die Kessel-Methode ja eines Tages auch zum internationalen QM-Standard, wenn es um ökonomische, ökologische und soziale Werte in der Gemeinschaftsverpflegung geht. Ich würde es der Branche wünschen…

Dieser Beitrag wurde unter MyKessel, News Flash veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.