Ändern wir das Spiel und dessen Regeln!

Wenn man das Ergebnis der Marktanalyse der Top 30 Contract Caterer von der deutschen GV Praxis 2012 hernimmt (GV 5/2013, „Mit gebremster Dynamik“), dann lesen wir ein Gejammer – quer durch die ganze Branche. Alle stöhnen unter dem Einsparungsdruck und den gleichzeitig hohen Qualitätserwartungen der Kunden. Diese paradoxe Negativspirale kann mit der bestehenden Denkweise auch nicht aufgehalten werden (siehe Zitat von Albert Einstein)!

   „Die Probleme, die es in der Welt gibt, können nicht mit der gleichen Denkweise gelöst werden, die sie verursacht haben.“ Albert Einstein

Also ändern wir das Spiel! Drehen wir den Spieß um. Zeigen wir unsere Leistung und verlangen den Preis dafür. In einem Drei-Michelin-Sterne Restaurant diskutieren wir auch nicht über den Preis. Wir erwarten, dass wir einiges für die gebotene Qualität zahlen müssen. Das Gleiche gilt für ein 5 Sterne Hotel. Sollten wir Fan eines Fußballteams der Champions League sein, zahlen wir auch gerne den erhöhten Eintrittspreis und finden es nebenbei bemerkt auch noch normal, dass die Spieler viel verdienen. Überall wo Leistung nachvollziehbar ist, ist der Kunde bereit den Preis dafür zu zahlen. Vor allem im Sport gibt es Liga‘s und Rangliste. Je höher man aufsteigt, umso höher ist der Preis.

Die (traurige) Wahrheit in der Gemeinschaftsverpflegung ist, dass wir zwar gute Mitarbeiter haben wollen, die aber nichts kosten dürfen. Auch mehr Qualität und Nachhaltigkeit wird verlangt, aber ohne Zusatzkosten.
Die Frage, die wir uns stellen müssen ist nicht wie wir noch mehr einsparen können, sondern wie können wir unsere Leistung so darstellen, dass der Kunde bereit ist dafür mehr zu zahlen?
Wenn wir uns an den bereits funktionierenden Systemen wie Fußball, Hotels oder Restaurants orientieren, kommen wir um eine Klassifikation nicht herum. Die gute Nachricht ist, dass genau so eine Klassifikation für die Gemeinschaftsverpflegung schon seit 8 Jahre existiert und wir deshalb nicht bei null anfangen müssen. Einer, der schon länger in der „Champions League“ spielt ist Gerhard Frauenschuh von MAN Diesel & Turbo in Augsburg. Mit fünf Kesseln und fünf grünen Blättern gehört er momentan zu den Besten und kann sich seine Mitarbeiter aussuchen.

Wo es keine Bewertung gibt, ist auch keinen Wert vorhanden. So denkt der Kunde und genau das ist das Problem! Es hapert nicht am Geld, sondern nur am Stellenwert den das Essen hat. Im Krankenhaus macht die Küche genau 3 % vom Gesamt- Budget aus. Der Patient hingegen stuft das Essen mit 50 % als wichtig ein!

Mit einem Klassifikationssystem wie MyKessel können wir tatsächlich den Spieß umdrehen. Wir können den Kunden fragen, welche Standards er für seine Mitarbeiter, Heimbewohner, Schüler oder Patienten haben möchte. Was ihm die Verpflegung Wert ist. Die Entscheidung liegt somit beim Kunden. In der „Oberliga“, den vier und fünf Kessel Betrieben, wo Mitarbeiter gut verdienen und die Qualität top ist, liegt der Preis entsprechend höher. Das Gleiche gilt für öffentliche Ausschreibungen: Eine Stadt, die ihren Kitas etwas Gutes tun will verlangt einen Standard von 3 Kesseln und 3 grünen Blättern.
Es sind vor allem die große Caterer mit der Wir-sind-die-Besten– Mentalität, die sich gegen eine Klassifikation und somit gegen Transparenz wehren. Und genau hier muss ein Umdenken stattfinden.
Das Klassifikationssystem MyKessel beginnt sich bereits durchzusetzen und wird mit oder ohne den großen Caterern das Spiel in der Zukunft mitbestimmen. Es wird höchste Zeit, dass Qualität und Leistung honoriert wird.

Ihr
Peter van Melle

PS: Ich freue mich auf Ihr Kommentar!

Dieser Beitrag wurde unter Mitarbeiter, Motivation, MyKessel veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.